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Pljos
die kleinste Perle des Goldenen Rings
Mai, 2008
Mai, 2008
350 km von Moskau
Inspiration und malerische Landschaften
Dorfleben, Wolga
Erlebnisse
- Die Orte bewundern, für die russische Landschaftsmaler begeistert sind
- Ruhige Provinz und Dorfleben kennenlernen
- Lokalen Fisch am Wolgaufer verkosten
Pljos ist die kleinste und die gemütlichste Stadt des Goldenen Rings Russlands. Gegründet im Jahr 1410 als Verteidigungsvorposten der Wolgaregion ist der Ort noch seit dem 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Keine von drei Festungen in Pljos ist erhalten geblieben. Daran erinnern nur Schutzwälle, von denen die Schiffe von weitem erkennbar sind.
Pljos ist zu jeder Jahreszeit schön. Im Winter, wenn Hausdächer für einen halben Meter mit Schnee bedeckt sind und hügelige Straßen zu echten Skipisten werden. Im späten Frühling, wenn alles blüht und Einheimische ihre kleinen Gärten pflegen. Im Sommer, wenn man nach einem Stadtrundgang wunderschöne Sonnenuntergänge über der Wolga genießt. Oder im frühen Herbst, wenn man den Blick auf die in purpurroten Tönen gestrichenen Wolgaufer von der Veranda eines gemütlichen Gästehauses mit einer Tasse Tee ansieht.
Tipp von Anna: Kommen Sie nach Pljos mehr als für einen kurzen Ausflug. Planen Sie eine Übernachtung im traditionellen Gästehaus mit Banja und genug Freizeit für erholsame Spaziergänge entlang der Wolga ein
Da Pljos im Vergleich zu anderen Städten des Goldenen Rings z.B. Susdal oder Jaroslawl am weitesten von Moskau entfernt liegt, gibt es hier weniger Touristen. Doch legen in Pljos oft Wolgakreuzfahrtschiffe an, deswegen trifft man auf dem Kai im Sommer manchmal auch große Reisegruppen. Aber ihr Aufenthalt dauert nur 3-4 Stunden, und wenn Sie eine Übernachtung in Pljos planen, genießen Sie am Abend Ruhe und Stille.
Zuallererst geht man hoch zum Kathedralenberg und blickt von oben auf die ganze Stadt mit engen Gassen, alten Kapellen und Museen. Mit ca. 1700 Einwohnern ist Pljos eher ein Dorf mit aber sogar 11 Kirchen. Die Zeit scheint schon längst stehengeblieben zu sein. Übersät mit kleinen farbigen Holzhäusern mit handgeschnitzten Fensterrahmen und alten Kirchen liegt Pljos auf den bewaldeten Hügeln über der Wolgapromenade. Fischer sitzen am Ufer, Boote und Schwimmanleger schaukeln auf den Wellen, und Weiden senken ihre Äste ins Wasser.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Pljos zum Lieblingserholungsort von mehreren Künstlern. Der berühmte russische Maler Isaak Lewitan kam einmal für den Sommerurlaub und blieb für drei Saisons begeistert für malerische Landschaften. Pljos war seine wichtigste Inspiration und ist auf über 200 Gemälden, Skizzen und Entwürfen von ihm dargestellt.
Heute ist sein Sommerhaus am Ufer der Wolga für alle Besucher offen. Im Lewitan-Museum berichtet man über sein Leben und Schaffen, die untrennbar mit diesem Ort verbunden sind.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Pljos zum Lieblingserholungsort von mehreren Künstlern. Der berühmte russische Maler Isaak Lewitan kam einmal für den Sommerurlaub und blieb für drei Saisons begeistert für malerische Landschaften. Pljos war seine wichtigste Inspiration und ist auf über 200 Gemälden, Skizzen und Entwürfen von ihm dargestellt.
Heute ist sein Sommerhaus am Ufer der Wolga für alle Besucher offen. Im Lewitan-Museum berichtet man über sein Leben und Schaffen, die untrennbar mit diesem Ort verbunden sind.
* Isaak Lewitan. Abend - Goldenes Pljos, 1889
Man kommt meistenteils nach Pljos nicht nur, um alte Kirchen des Goldenen Rings
zu besuchen und die Geschichte kennenzulernen, sondern auch um sich auszuruhen und die Atmosphäre der russischen Provinz zu spüren
zu besuchen und die Geschichte kennenzulernen, sondern auch um sich auszuruhen und die Atmosphäre der russischen Provinz zu spüren
Ich besuchte Pljos schon oft: mit dem Schiff, Auto und Zug. Im Winter, im Frühling und im Herbst. Und jedes Mal war mir der Besuch zu kurz. Die Anreise mit dem Zug ist via Iwanowo oder Kostroma möglich, von dort aus fährt man noch eine Stunde mit dem Taxi. Iwanowo wurde vor kurzem ebenfalls in die Liste der Städte des Goldenen Rings Russlands aufgenommen, jedoch nicht wegen des altrussischen Erbes und vieler Kathedralen, sondern im Zusammenhang mit der herausragenden revolutionären Geschichte und konstruktivistischen Architektur. Neben Moskau und Petrograd (heute Sankt Petersburg) wurde Iwanowo zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur einer der Hauptstädte der proletarischen Bewegung. Das war immer die Stadt der Arbeiter und das Zentrum der Textilindustrie des Landes. Auch jetzt gibt es in Pljos einen lokalen Markt mit reichem Sortiment an Textilien der Iwanowo-Manufakturen. Unter den Textilarbeitern von Iwanowo erschienen die mutigsten revolutionären Ideen, auf den Betrieben fanden die ersten Proteste und Streike statt. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich die Industriestadt als Beispiel sowjetischer Stadtplanung mit zahlreichen Baudenkmälern der Avantgarde-Architektur.
Eine Reise via Kostroma lohnt sich auch. Das ist eine größere uralte Stadt am Ufer der Wolga, die eine bedeutende Rolle in der russischen Geschichte spielte. Als Ort der Krönung von Michail Romanow am Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Kostroma als "Wiege der Romanow-Dynastie" genannt.
Im 19. Jahrhundert erlangte Pljos den Reichtum als Zentrum des Leinen- und Fischhandels Russlands. Lokale Kaufleute ließen anstatt der kurzlebigen Holzbauten Kirchen und Häuser aus weißem Stein bauen. Trotz der raschen Wirtschaftsentwicklung wurde die Eisenbahnstrecke 70 km von Pljos entfernt verlegt, und dies spielte die entscheidende Rolle in der weiteren Stadtgeschichte – Pljos blieb für lange Zeit eine ruhige Provinzstadt. Es gibt hier keine Industrie. Nur gepflegte Landgüter der Kaufleute aus dem 18. und 19. Jahrhundert am Ufer erinnern uns an die Vergangenheit von Pljos als einer wichtigen Handelsstadt. Heute sind kleine Souvenirläden und gemütliche Cafés in ehemaligen Kaufmannshäusern untergebracht. So kann man bei einem Spaziergang an der Uferpromenade das Stadtbild im 19. Jahrhundert fassen.
Eine Reise via Kostroma lohnt sich auch. Das ist eine größere uralte Stadt am Ufer der Wolga, die eine bedeutende Rolle in der russischen Geschichte spielte. Als Ort der Krönung von Michail Romanow am Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Kostroma als "Wiege der Romanow-Dynastie" genannt.
Im 19. Jahrhundert erlangte Pljos den Reichtum als Zentrum des Leinen- und Fischhandels Russlands. Lokale Kaufleute ließen anstatt der kurzlebigen Holzbauten Kirchen und Häuser aus weißem Stein bauen. Trotz der raschen Wirtschaftsentwicklung wurde die Eisenbahnstrecke 70 km von Pljos entfernt verlegt, und dies spielte die entscheidende Rolle in der weiteren Stadtgeschichte – Pljos blieb für lange Zeit eine ruhige Provinzstadt. Es gibt hier keine Industrie. Nur gepflegte Landgüter der Kaufleute aus dem 18. und 19. Jahrhundert am Ufer erinnern uns an die Vergangenheit von Pljos als einer wichtigen Handelsstadt. Heute sind kleine Souvenirläden und gemütliche Cafés in ehemaligen Kaufmannshäusern untergebracht. So kann man bei einem Spaziergang an der Uferpromenade das Stadtbild im 19. Jahrhundert fassen.
Tipp von Anna: die Wolga bei Pljos ist sehr fischreich, man sieht am Ufer immer lokale Fischer. Auf dem kleinen Markt finden Sie frischgefangene und geräucherte Brasse. Verkosten Sie unbedingt traditionelle Fischgerichte im Restaurant, Ihrem Gästehaus oder einfach am Ufer. Eine Bierstätte gibt es auch
In Pljos gibt es keine großen Hotels. Die beste Auswahl sind kleine gemütliche Gästehäuser, in denen die Reisenden ganz herzlich als erwünschte Gäste empfangen werden. Zimmer sind romantisch ausgestattet, von Balkons öffnet sich eine friedliche Aussicht auf die Wolga, zum Frühstück werden üppige Pfannkuchen aus dem Ofen mit sauer Sahne und Marmelade aus lokalen Beeren serviert und am Abend entspannt man sich nach einem Spaziergang in der traditionellen Banja, schlaft gut und macht sich wieder morgens auf die weitere Reise am Goldenen Ring.
Pljos
“
Ich würde den Besuch von Pljos denjenigen Reisenden empfehlen, die eine entspannende Pause während der individuellen Reise am Goldenen Ring einlegen, die lokale Lebensweise kennenlernen, die Wolgaaussichten bewundern und sich Inspiration holen möchten. Dafür bietet Pljos viele ungewöhnliche Fotoperspektiven, malerische Ecken und Wasserpanoramen an.
Pljos
- ANREISE:
aus Moskau: 4 Stunden mit dem Schnellzug bis Iwanowo oder Kostroma + 1 Stunde mit dem Auto
aus Jaroslawl: 2 Stunden mit dem Auto
aus Wladimir: 3 Stunden mit dem Auto
EMPFOHLENE REISEDAUER: 1-2 Tage
EMPFOHLENE REISESAISON: Mai - September, Dezember - Februar
WEITERREISE: Jaroslawl, Kostroma, Wladimir/Susdal
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